Elefantentreffen Salzburgring - 1981

Das Elefantentreffen in Salzburg hat eine lange Tradition. Hartgesottene Motorradfahrer treffen sich im Februar und verbringen ein verlängertes Wochenende auf der Rundstrecke. Übernachtet wird im Zelt. 

 

Zusammen mit meinem Schwager reiste ich auch dorthin. Gegen die Kälte hatten wir uns gut gewappnet. Freitag und Samstag war schönes Wetter. So konnten wir dem Treiben zuschauen und vor allem staunen. Wir sahen die kuriosesten Gespanne und Motorräder. Auch die Fahrer waren teilweise abenteuerlich gekleidet. Kein Wunder, dass ein Gespannfahrer aus Norwegen wie ein Wikinger angezogen war. Es waren Motorradfahrer aus ganz Europa vertreten. 

Auf dem Gelände herrschte sozusagen kein Gesetz. Ein paar Betrunkene montierten um Mitternacht an ihrem Motorrad den Auspuff ab und drehten ein paar Runden. Das störte keinen, im Gegenteil. In der zweiten Runde standen alle am Pistenrand und johlten ihnen zu. Die Sauferei war leider die Hauptbeschäftigung und ich fühlte mich nicht unbedingt wohl. Tagsüber wurde gegrillt, getrunken und viel Benzin gesponnen. Man war unter sich und es gab viel zu erzählen. Ich schlenderte meist auf der Rundstrecke entlang und gesellte mich zu Gruppen um zuzuhören oder einfach zu schauen, was so für Motorräder da sind. 

Am Sonntagmorgen regnete es und wir hatten das Vergnügen, unser Hab und Gut nass zusammenzupacken und die Heimreise anzutreten. Ich erinnere mich, dass ich zu Hause bis auf die Haut durchnässt war und als erstes in die heisse Badewanne stieg. Wir hatten uns sieben Stunden durch den Regen gekämpft.

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Ab 1988 wurde das Treffen nicht mehr in Salzburg abgehalten. Strenge Regeln wurden auferlegt und seither fehlt der Charme der früheren Jahre. Es findet nun im Bayrischen Wald statt.

Ich freue mich, dass ich noch eines der "alten" Treffen miterleben durfte. 

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