Mittaghorn/Tachaigne  2'686m

Rund um den Rawilpass gibt es zahlreiche Gipfel die eher wenig besucht werden. Das Gebiet zwischen Wildstrubel und Wildhorn ist sehr karg, steinig und für Liebhaber einsamer Touren besonders geeignet.

Den ganzen Sommer und Herbst stand das Mittaghorn zuoberst auf meiner Wunschliste. Überhaupt hatte ich vor, die Gegend quasi zum Sommer Gebiet meiner Touren zu machen. Wie so oft kam es anders.....

Heute schien mir die letzte Gelegenheit gekommen zu sein. Ich hatte jedoch Zweifel am Gelingen. Die Steilstufe über der Iffigenalp ist nordseitig und bekommt schon länger keine Sonne mehr. Es würde sich also ziemlich schnell klären. Ebenso schnell war dann klar, dass es klappt. Nur schon der erste Blick auf der Alp liess meinen Puls höher schlagen. 

Über 150HM schlängelt sich ein schmaler Weg durch die senkrechte Felswand hinauf in flacheres Gelände. Hier sind Schneerutsche und Steinschlag im Winter Normalzustand. Prompt hörte ich es rumpeln. Das bekannte und gefürchtete Geräusch wenn Steine hinunter poltern oder pfeifen..... Einen geeigneten Moment abwarten und dann rennen bis das Herz pocht. Dann einige Schneerutsche auf fussbreitem Schotter umgangen und dann hatte ich es hinter mir. Nicht umsonst ist der Weg gesperrt ;-)

Auf dem Rawilpass glitzert und funkelt es um die Wette. Herrlich hier zu stehen. Ich machte eine ausgiebige Pause an einem ruhigen, windgeschützten Plätzchen. 

Die letzten 250HM waren Fleissarbeit und Vergnügen zugleich. Immer weiter wurde das Panorama.

Auf dem Gipfel wehte ein giftiger Wind. Doch die Aussicht entschädigte voll und ganz. Ich sah etliche Gipfel die noch auf Besuch warten. Gipfel wo ich schon stehen durfte und Erinnerungen daran verknüpft sind. Ein lebendiges Geschichtsbuch meiner Vergangenheit. Projekte die ich als Wunschliste aufsetze, wohl wissend, dass Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen. Heute hat es sich erfüllt. 

Der Abstieg im schiefrigen Schutt und Schnee war rassig. Zurück am Rawilpass schaute ich mich nochmal um bevor ich wieder abtauchte in die steilen Wände der Nordseite. Diesmal war alles ruhig und ich wanderte entspannt zurück zur Iffigenalp. Ein wunderbarer Tag!

Auf der Rückreise sah ich den überfüllten Parkplatz der Stockhornbahn. Ich schmunzelte.....alles richtig gemacht heute.

5,5h - 1'200HM - T4-  -  solo

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