Schnidehorn 2'937m

Mein Bergkamerad Alex erzählte mir eines Tages, dass er vor dem Frühstück von der Wildhornhütte auf's Schnidehorn hoch sei. -  Weil ich dieses Gebiet einzig von einer Skitour auf's Wildhorn kannte, war mein Interesse geweckt. Ich muss gestehen, der Unterschied von Winter zu Sommer ist riesig. Obwohl ich diese Skitour als sehr schön in Erinnerung habe, hat der heutige Tag mein innerstes berührt. Ich habe mich richtig verliebt in diese karge, schuttige Gegend. Es gibt noch tolle Unternehmungen in Richtung Cabane des Audannes. Dorthin möchte ich gerne auch noch.

 

Ich startete auf der Iffigenalp. Der Wanderweg ist wunderschön bis zum Iffigsee. Ich umrunde ihn südostwärts, das ist kürzer. In der Wildhornhütte mache ich einen Kaffeehalt und schwatze etwas mit dem Hüttenwirt. 

Der Aufstieg ins Schnidejoch ist einfach wunderschön. Nun gut, wer karge Gegenden und viel Schutt liebt, der kann das verstehen. Nichts von saftigen Wiesen etc. 

Im Schnidejoch geht es etwas mühsam weiter. Der Südwestgrat vom Schnidehorn hat eine abweisende Felsstufe. Nähert man sich aber stur und schweissgebadet der Stufe, erblickt Mann eine geniale Rampe die ein Lächeln auf das angespannte Gesicht zaubert. Ist die Rampe erklommen öffnet sich der Blick alsbald und der Gipfel erscheint...... Ich entscheide mich für den Grat, aber oha, da kommt eine Stufe die mir nicht ganz behagt. Nur wenige Meter vor dem Gipfel steige ich zurück und nehme die Umgehung auf Walliserseite. So erreiche ich glücklich den Gipfel und staune....... Rundumsicht vom Wallis ins Freiburgerland und zu den Bernern. Hier lässt es such wunderbar rasten!

 

Den Abstieg wähle ich via den Westgrat. Anfangs sehr steil und rutschig, dann angenehm und vor allem sehr schnell und effizzient. Unter dem Schnidejoch steuere ich das Niesehorn an. Ich hatte es mir als Zugabe geplant, falls die Beine mögen. Sie mögen.... :-)) - Schon im Aufstieg habe ich mir eine mögliche Aufstiegsvariante angeschaut. Tatsächlich klappt es. Wieder leitet mich eine schmale Rampe in den steilen Platten hinauf auf den Grat und in wenigen Minuten zum Gipfel. In diesem Abschnitt habe ich viele dieser schönen weissen und samtigen Blümchen gesehen..... Wunderbar so eine Zugabe! - Inzwischen haben sich aber Gewitterwolken formiert und ich möchte nun nicht mehr Zeit verlieren. So steige ich schnell über den langen NNW-Grat ab. Leicht und interessant. Alles garniert mit Steinmännern. So lande ich bald wieder beim Iffigsee und weiter zurück zur Iffigenalp. Hier beginnt es zu tröpfeln :-) 

 

Ich möchte diese Tour jedem sehr empfehlen. Allein das Schnidehorn genügt. Nimm dir viel Zeit zum Staunen. 

 

1'700HM - 8h - T4 - solo

Kommentar schreiben

Kommentare: 0