Frilihorn  3'144m

Eine lange Gratkette trennt das Turtmanntal vom Val d'Anniviers. Hier finden sich viele begehbare Dreitausender für den Alpinwanderer. 

L'Omen Roso, 3'030m - Frilihorn 3'144m - Wängerhorn 3'096m

Diese drei Gipfel waren mein heutiges Ziel. Herrliche Aussichtsberge!!

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Seit vielen Jahren schiebe ich diese Überschreitung vor mir her. Nur weil ich wusste, dass am Ende das Wängerhorn nicht ganz einfach sei.....

Diesen Sommer machte mir mein Freund Martin Mut und erklärte mir, dass es eine Umgehung gebe die relativ einfach sei. - Es war so!   :-D

Ich starte im vorder Sänntum zuhinterst im Turtmanntal. Von hier unternahm ich schon diverse schöne Touren. Zuerst durch einen schattigen Wald. Dann kam ich an die Sonne und konnte ganz gemütlich die verlassenen Alpen durchschreiten. Ziel war das Furggilti, ein Pass der ins Val d'Anniviers führt. 

Vom Pass begann meine heutige Grattour über die drei genannten Gipfel. Der Grat ist überall breit und bestens begehbar. Allerdings sind die Flanken äusserst instabil und rutschig. Wo es Felsen hat und man ein paar Meter ausweichen muss beginnt die Mühsal. Einen Schritt nach oben und man rutscht zwei nach unten. So versuchte ich auch die kleineren Erhebungen zu erkraxeln. Das machte den Tag spannend. 

Der erste Gipfel, L'Omen Roso war vom Furggulti schnell erreicht. Hier machte ich Mittagpause an der warmen Sonne. Dann kam der Höchste des Tages an die Reihe. Das Frilihorn schien ein richtiger Gipfel zu sein. Ein schöner Grat führte mich hinauf zum Gipfel. Als ich oben stand, merkte ich, dass der Grat auf gleicher Höhe weiter führt. 

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Es war eine richtige Freude auf diesem Grat zu wandern. Auf dieser Höhe hatte ich viele hohe Berge vor mir und blieb immer wieder stehen um zu staunen. Am Ende des Grates bei Pt 3127 ändert die Szene dann jäh. Vor mir thronte das Wängerhorn. Die Stunde der Wahrheit......

Es muss zuerst sehr steil in feinem Schutt abgestiegen werden. Zwei grosse Türme werden westlich in losem Geröll umgangen, immer am Fusse der Felsen. So gelangt man ins Wängerjoch. Nun noch weitere 100m entlang den Felsen queren. Jetzt sieht man den Gipfelkopf links oben. Hier einige Meter steil hinauf in die Lücke. Verschnaufen nach dem rutschigen Gewühl im Schutt. Von der Lücke etwas rechts (westlich) aufwärts haltend den Gipfelkopf elegant umgehen. Steiles, rutschiges Gelände. Jedoch nicht sonderlich ausgesetzt. So gelangt man in wenigen Minuten südlich des Gipfels wieder auf den Grat. Der umgangene Kopf ist höher als der kotierte Gipfel der etwas südlich steht.  Auf der genannten Route finden sich Wegspuren, jedoch nicht immer offensichtlich. Uff! Das war ja gar nicht so schlimm. So kann ich meine Zvieripause so richtig geniessen. 

Der Abstieg ist schnell erzählt. Vom Col des Arpettes westlich durch das Wängertälli hinunter. Wegspuren finden sich nicht. Es braucht etwas Spürsinn für das beste Gelände. Hat man die steilen Geröllhänge hinter sich folgen steile Grashänge. Beides etwas anspruchsvoll wegen der Steilheit. Sonst aber problemlos. Gegenüber thront die Turtmannhütte. Es gibt immer etwas zu bestaunen. 

Ich lande auf dem Talboden wo einmal ein Gletscher stand. Der restliche Weg zurück ist gemütlich zurück zum Parkplatz. 

PS: Den ganzen Tag bin ich niemandem begegnet!

 

Diese Tour nehme ich auf in die Top 10 des Sommers 2018! Dem geübten Alpinwanderer wärmstens zu empfehlen!

1'400HM - 9h - T4

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