Montorge  2'881m

Das Gebiet rund um den Grand St-Bernard ist eines meiner Lieblingsgebiete der Schweiz. So suche ich mir immer wieder Ziele in dieser Gegend aus. 

Heute besuchte ich drei Gipfel die an einem breiten und schönen Grat liegen.

Startpunkt war der Parkplatz für Anwärter der Valsorey und Vélan Hütten. 

Erinnerungen werden wach an meine Besteigung des Mont Vélan 2014. - Auf gleichem Weg steige ich auf bis zur Verzweigung wo sich die Wege zu den beiden Hütten trennen. Hier nehme ich einen dritten Weg der keiner ist. Weglos über Matten und Hochweiden steuere ich den grossen Kessel an wo "meine" Gipfel auf dem Grat thronen.

Irgendwo muss ich den Grat erreichen und aufsteigen. Ich bin nicht ganz schlüssig wo und entdecke schliesslich doch noch einen geeigneten Hang. Steil ist es sowieso überall. So lande ich nur wenige Meter vom ersten Gipfel auf dem Grat. Bonhomme de Tsalevey, 2'730. Von hier geniesse ich eine tolle Aussicht über den Nordgrat ins Val d'Entremont.

Nun kann ich ganz entspannt auf dem Grat zum nächsten Gipfel aufsteigen. Es liegt viel Geröll und so muss ich mir einen Weg etwas suchen. Grundsätzlich könnte man exakt auf dem Grat balancieren, aber manchmal war ich zu faul und suchte den Weg des geringsten Widerstandes. Der prächtige Steinmann vom Croix de Tsousse, 2'830m kommt näher und bald stehe ich schon daneben. Die Aussicht ist noch besser und schöner. Ganz imposant gegenüber steht der Grand Combin im weissen Kleid. Hinter mir wäre der Mont Blanc, der ist aber den ganzen Tag in Wolken. 

 

Nun ist es nicht mehr weit zum letzten und höchsten Gipfel des Tages. Der Montorge hat auch einen Steinmann und so lasse ich mich gerne in der Nähe nieder um den Hunger zu stillen. 

Nach der ausgiebigen Pause mache ich mich an den Abstieg. Endlose Geröllwüsten erwarten mich. Satte 400HM in dem losen und steilen Geröll abzusteigen erfordert nochmal Kraft und manchmal auch etwas Mut. Was wäre, wenn der ganze Hang abrutscht? Jedenfalls befördere ich ab und zu einen mächtigen losen Block in die Tiefe. Mehr oder weniger absichtlich.....

Ich bin froh als ich die saftigen Alpweiden wieder unter den Füssen spüre. Hier plätschert der Bach munter neben mir her und vermittelt lebendige Frische. Schliesslich münde ich wieder ein in den Hüttenweg und spaziere den Weg wieder talwärts. Mein Trott wird noch unterbrochen durch eine Begegnung mit einer jungen Kreuzotter. Schnell eilt sie einem sicheren Versteck entgegen. 

 

Das war ein wunderbarer Tag in den Bergen nach der langen Regenzeit. Müde und glücklich reiste ich zurück ins Emmental.

9h - 1200HM - 16km - T3+ - solo

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