Pianca 2'376m
Fast zuhinterst im Valle di Vergeletto verbirgt sich der Pianca. Seine Besteigung garantiert Einsamkeit und eine tolle Aussicht.
Nach dem gestrigen Tag gemeinsam mit Martin wollen wir heute den Pianca besteigen.
Mein Selbstvertrauen hat im vergangenen Winter arg gelitten. Eine alte Verletzung machte sich nach einigen Stunden jeweils schmerhaft bemerkbar und so traute ich mich kaum noch mehr als 900HM zu wandern. - Heute durfte ich dies alles hinter mir lassen und den Gipfel ohne grosse Mühe erreichen.
Zuerst galt es 3km Forststrasse zurückzulegen. Spannend waren die Verwüstungen von Lawinen die mancherlei auf- und über die Strasse schleuderten. Danach konnten wir einen trockenen und steilen Wald hinauf wandern. Kurz über der Waldgrenze erreichten wir die Alpe di Porcaresc. Die Häuser wurden aufwendig neu restauriert und eine Seilbahn wird wohl diesen Sommer fertiggestellt. Damit kann der Käse dann bequem hinunter ins Tal befördert werden.
Nächstes Ziel ist der Passo della Cavegna. Auch hier hat eine Lawine viel Material in die Mulde verfrachtet. Auf dem Pass weitet sich der Blick dann unvermittelt in die Ferne. Von hier könnte man weiter via Valle di Campo bis nach Bosco Gurin wandern.
Nach einer Stärkung geht es nun richtig zur Sache über den Südwestgrat. Grosse Wechten hängen nach Norden. Wir können fast überall auf der Südseite trockenen Fusses aufsteigen. Auf dem Gipfel und dem Verbindungsgrat ist Vorsicht angesagt. Das Panorama ist einmalig schön. Am Gipfel lassen wir uns genüsslich nieder und saugen die Weitsicht in uns hinein.
Den Abstieg wählen wir über die sehr steile Südrippe. Später queren wir durch Wachholdersträucher mühsam zurück zur Alpe di Porcaresc. Von hier den bekannten Waldweg hinunter zur Forststrasse.
Die letzten 3 Kilometer haben wir uns dann ziemlich müde voran geschleppt. Eine lange Tour ging zu Ende. Zwei glückliche Freunde verabschiedeten sich in Ponte Brolla und gingen ihre Wege zurück in die Heimat. Danke Martin für deine Vorschläge!
1300HM - 8h - T4
