Massif du Vercors - Le Grand Veymont 2'341m

Vor etlichen Jahren bekam ich ein Buch geschenkt über ausgesuchte Touren im Massif Chartreuse und Vercors. Schon lange wünschte ich mir sehr, einmal dort zu sein. Die Bilder im Buch sind aussergewöhnlich verlockend.....

 

Dieses Jahr passte das Wetter zu meinen Freiplänen und so machte ich mich mit dem Motorrad auf Richtung Süden. In Gresse en Vercors schlug ich mein Zelt auf und bewunderte für's Erste die hohen Wände. - Ich hatte mir mehrere Routen ausgesucht, jedoch lag dort zuviel Schnee. 

Der Campingchef schlug mir andere Wander - Leckerbissen vor die ich dankbar notierte. Gleich nach dem Zeltaufbau legte ich los.... Nach zwei Stunden stand ich beim Pas de la Ville 1'925m. Hier hatte ich die Wahl nach Süden oder Norden weiterzusteigen. Intuitiv wählte ich den Norden und jauchzte vor Freude über diese schöne Wanderung. Bald erreichte ich den Sommet de Pierre Blanche 2'106m. Ab hier konnte ich bequem der Gratkante entlang wandern und hatte viele Tiefblicke. Am Weg passierte ich noch einen weiteren Gipfel, den Roche Rousse, 2'105m.  Ab hier stieg ich etwas ab zum Pas de Berrièves. Nun musste ich ein sehr steiles Couloir absteigen und gelangte so zurück zur Ostseite des Massifs wo ich wieder zurück zum Ausgangsort wandern konnte. 

6h - 900HM - T3

 

 

Am nächsten Tag wollte ich den südlichen Gipfel, Le Grand Veymont besuchen. Wieder stieg ich hinauf zum Pas de la Ville und hielt mich nun südwarts. Steil führt ein kleines Weglein hinauf. In unzähligen Windungen passt es sich perfekt dem Gelände an. Etwa auf 2'200m flacht sich das Gelände ab und man kann nun bequem auf dem Westrücken zum Gipfel wandern. Hier traf ich einige Berggänger an, denn der Gipfel ist beliebt. Der Tiefblick ist gewaltig und man staunt, wie einfach dieser Ausblick zu haben ist. Von unten im Tal ist das kaum vorstellbar bei der wuchtigen Präsenz dieses Berges. 

Im Abstieg baute ich noch eine Schleife entlang der Ostseite ein und bekam so noch eine Kreuzotter zu Gesicht. Für mich natürlich ein weiterer Höhepunkt! Ein wunderbarer Tag!

6h - 1100HM - T3

 

 

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Sommet de Cousson   1'516m

Es wird bald zu einer Tradition, dass ich ein- bis zweimal im Jahr eine Auszeit nehme und für ein paar Tage mit dem Töff, Zelt und Wandergepäck wegfahre. 

Diesmal zog es mich auf der Route Napoléon nach Südfrankreich. In Digne les Bains schlug ich mein Zelt auf und freute mich auf die kommenden Tage. 

Am frühen Morgen wanderte ich gleich vom Zeltplatz los. Zuerst durch die Stadt wo die Marktfahrer beschäftigt waren. Dann durch einen schattigen Wald hinauf. Schon so hatte ich ziemlich warm. Nach zwei Stunden erreichte ich einen kleinen Pass. Hier gab es eine Quelle wo ich zum Glück Wasser nachtanken konnte. - Nach dieser willkommenen Pause wanderte ich hinein in einen Talkessel. Am Ende des Tales erreichte ich wieder einen Pass. Nun war ich aber definitiv an der heissen Sonne und kämpfte mich hinauf zur Chapelle St-Michel de Cousson. Hier setzte ich mich erst mal hin und verdaute den Anblick. Mit Worten nicht zu beschreiben. Spektakulär, erhaben, einmalig, wunderschön. Da wurde der bevorstehende Gipfel zur Nebensache. 

Schliesslich riss ich mich los und steuerte den Gipfel an. Hier war es auch herrlich. Super Aussicht auf "meine Stadt" und bis zu den Schneebergen im Norden. Die Stille, die Wärme und die Müdigkeit luden mich zu einem ausgedehnten Mittagsschlaf ein. 

Endlich aber machte ich mich wieder auf die Socken. Der Berg hat zwei Gipfel und der Zweite ist sogar noch drei Meter höher. Ehrensache, dass dieser auch besucht wird. Dort war es aber windig und wenig einladend. Also stieg ich bald wieder ab. 

Nach einer Schlaufe um den halben Berg herum landete ich wieder auf dem ersten Pass mit der Quelle. Puhh, wie gut tat das frische Wasser! Den restlichen Abstieg kannte ich schon. Diesmal kam mir aber noch eine Herde Kühe mit ihren Kälbern in die Quere. Ich liess eine Konfrontation aus und zog mich ins Dickicht zurück. Mit einem kleinen Umweg kam ich schliesslich wieder auf den guten Weg zurück ;-)

 

Das war ein langer und schöner Tag. Ich beschloss den Abend mit einem guten Essen in einem Restaurant und dann mit einem Schlummertrunk vor meinem Zelt. Bonne nuit!

 

1'300HM - 24km - 9h - T2

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Pic de St-Cyr   1'365m

Den zweiten Bergtag verbrachte ich in der Nähe von Sisteron

Der Pic de St-Cyr ist nicht unbedingt spektakulär oder hoch. Aber er verspricht eine ausgezeichnete Aussicht. Diesen Ausblick musste ich mir auch heute mit viel Schweiss verdienen.  Zuvor aber noch ein Wort zum Ausgangspunkt Antonaves. Ein wunderschön herausgeputztes Bergdorf! Hier würde ich auch länger bleiben....

Wieder war das erste Stück steil und schweisstreibend. Als ich aber dann am Rand des Hochplateaus ankam war alle Mühe vergessen. Nun schweifte der Blick immer wieder in die Weite. Vom Mont Ventoux bis zum Massiv des Ecrins war alles zu sehen. Herrlich.

Immer schön an der Abbruchkante entlang wanderte ich hinauf zum Gipfel. Hier verbrachte ich wieder viel Zeit zum Ruhen und Geniessen. 

Was ich aber auch sah, ist der noch höherere Gipfel in greifbarer Nähe. Also stieg ich kurz in eine Scharte hinab und machte mich an den Aufstieg zum Sommet de la Platte 1'482m. Auf diesem Gipfel fand ich mehrere grosse Smaragdeidechsen. Leider waren sie sehr scheu und ich konnte nur mit viel Geduld eine Foto machen. Die Aussicht auf diesem Berg war aber noch umfassender als vorher und so verbrachte ich noch Mal eine geraume Zeit an diesem schönen Platz.

Danach musste ich einen langen Grat entlangwandern. Was von weitem als leicht schien, wurde ein Nahkampf mit Gestrüpp und wehrhaften Büschen. Ziemlich zerzaust und verkratzt kämpfte ich mich durch.  Danach konnte ich durch einen Schatten spendenden Wald absteigen. Zum Schluss wanderte ich fast zwei Stunden durch eine lange Schlucht. Sie heisst Gorge de la Méouge. Am Ende erreichte ich schliesslich wieder Antonaves im schön warmen Abendlicht. 

Auch das war ein wunderbarer Tag in den Bergen voller Eindrücke und Erlebnisse. Am nächsten Tag reiste ich wieder heim. 

 

1400HM - 24km - 9,5h - T3

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