Pointe des Savolaires   2'294m

Diesen Berg habe ich mal bei einer Tour in dieser Gegend erspäht. Ich war fasziniert von der unglaublich steilen Grashalde und der spitzen Form. 

Die Besteigung bescherte mir eine volle Portion Adrenalin und Glücksgefühle. 

Ich startete bei Les Plans sur Bex. Nach wenigen hundert Metern einlaufen auf der Teerstrasse gings dann sogleich ordentlich steil bergaufwärts. Die erste Stunde im kühlen Wald. Auf 1600m kam ich an einem grossen Obelisken vorbei. (l'Homme). Ab hier befand ich mich auf dem Nordost Grat der sich La Porasse nennt. Sehr spannende Kraxlerei im Gras und dann immer mehr in einer wilden Blockhalde mit Türmen und Gräben. Wären nicht die Markierungen könnte man leicht die Orientierung verlieren. Die grossen Blöcke waren teils mit etwas Rauhreif überzogen. Die nötige Vorsicht brauchte Zeit. Aber der Aufenthalt in dieser sehr wilden Zone war einfach berauschend.

Am Ende dieses Begrückens landete ich auf einem kleinen Pass. Ab hier musste ich kurz absteigen um zum eigentlich Pass Col des Pauvres zu kommen. Kurz vorher traversierte ich in die Südwestflanke "meines" Berges. Nun zog ich meinen Pickel hervor und arbeitete mich Tritt um Tritt hinauf. Es war wirklich sehr steil, ohne Pickel würde ich das nie machen. (mehr als 45°) Trotz des Abgrundes unter mir nahm ich mir Zeit für ein paar Blicke rechts und links. Allzu kurz war die Kraxlerei vorbei und ich stand auf dem Gipfel. Hey, welch ein Gefühl hier zu stehen. Ich verbrachte lange Zeit und genoss die gewaltige Rundsicht. 

Im Abstieg fand ich ein kleines Weglein das vom Gipfel bald einmal in die Ostflanke führt. Hier war ich sofort wieder in einfacherem Gelände. Zurück beim Col des Pauvres liess ich mich nochmal nieder und bestaunte den Berg. Die Stille, die Wärme und Einsamkeit verstärkten die innere Zufriedenheit. 

Der weitere Abstieg ins Vallon de Nant gestaltete sich sehr abwechslungsreich. Zuerst steile Grashänge, später Alpweiden bis ich endlich den Talgrund erreichte. Von hier zog sich das Tal gehörig in die Länge. Rund um mich herum die hohen Wände des Grand Muveran im letzten Sonnenschein. Ein eindrücklicher Ort. Schliesslich erreichte ich wieder den Ausgangspunkt, müde und glücklich vom Erlebten. 

Ich empfehle die Route sehr. Es müssen aber trockene Bedingungen sein!

8h - 1300HM - T3+ - 16km - solo

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