Monte Gambarogno  1'734m

Grenzwandern im Südtessin. 

Ein freier Tag, bestes Wetter im Süden und neuer Mut auf eine Bergwanderung haben meine Moral erheblich gestärkt.

Nach den letzten frustrierenden Versuchen habe ich heute allen Mut zusammengenommen und bin ins Tessin gereist. Ganz bewusst wählte ich eine Tour aus, die trocken und mit Laufschuhen zu bewältigen ist. Es hat sich gelohnt. Der Tag wurde zu einem wunderbaren Erlebnis mit einem prickelnden Abschluss.....

Die ersten drei Gipfel liegen auf italienischem Boden und ich konnte in Gedanken versunken einem schönen Weglein folgen. Trockene Wege und beste Aussicht liessen mein Herz höher schlagen. 

Zurück im Schweizer Ländle sah ich dann direkt hinunter zum Lago Maggiore und auf Locarno. Eine wunderbare Aussicht! - Nur die Kälte trieb mich zur Bewegung an. 

Den höchsten Gipfel hatte ich mir als Bonus zurechtgelegt, wohl wissend, dass vielleicht doch noch zuviel Schnee liegt. Dem war dann auch so und ich stieg ab zu meinem Ausgangspunkt.

Beim Abstieg sah ich ich die trockene Ostseite des Monte Gambarogno und der Berg entfaltete in mir den altbekannten Jagdinstinkt, irgendwie den Gipfel doch noch zu erreichen. Nach einem kurzen Kartenstudium entdeckte ich, dass auf der Rückfahrt ein Zustieg von der Alpe di Neggia möglich ist. 

So fuhr ich zur besagten Alp und los gings. Die Sonne stand schon tief, doch dies gab dem Abenteuer die richtige Würze. 

Ein Firngrat mündete hinauf zum Gipfel. Volle Konzentration auf dem harten Schnee und dann stand ich zur blauen Stunde auf dem Gipfel. Die Sonne war schon untergegangen und die Nacht kam langsam herbei. Ich stand wie angewurzelt und tief bewegt da und rührte mich nicht. Vergessen die Monate mit dem schmerzenden Fuss und den Rückschlägen. Die Zeit schien still zu stehen.

Schliesslich riss ich mich los und stieg langsam ab. Es wär längst dunkel, doch der Mond über dem Tamaro spendete mir genügend Licht.

 

Die Idee, meine Ziele den Laufschuhen anzupassen hat sich mit Erfolg bewährt. Ich hatte keinerlei Beschwerden, nur die Kondition liess zu wünschen übrig. Ich schaue nun wieder positiv in die Bergzukunft  ;-)

1500HM - 7,5h - 17km - T3+ - solo

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