Heij Bärg  2'473m

Weit hinten im Maggia Tal zweigt das Valle di Bosco Gurin ab mit dem gleichnamigen Dorf. Von hier aus lassen sich Sommers wie Winter wunderbare Bergtouren unternehmen. Das Gebiet ist recht einsam.

Unser Wunschziel thront geradewegs über dem Dorf.

Die Route sah einfach aus und ich machte mir keine grossen Sorgen, dass wir den Gipfel nicht erreichen würden. Doch heute kamen zwei ungünstige Faktoren zusammen. Gleich zu Beginn merkte ich, dass ich einen körperlich schwachen Tag hatte. Nach einigen Schritten kam ich schon ins Keuchen und das Herz schlug mir bis zum Hals. Ein Gummiseil schien an mir hinten zu ziehen. Bald schon zwang uns der Neuschnee der vergangenen Tagen auf die Schneeschuhe. Weich und tief....und tiefer....in Löcher und Spalten zwischen den Felsen einsinkend. Seifig, klebrig, schwer. Einfach alles was das Bergwandern mühsam macht. Geduldig stapfte Omega3 voraus und sprach mir immer wieder Mut zu. Auf 2'100m bei einem kleinen Hüttchen machten wir eine längere Pause. Innerlich hatte ich aufgegeben. Doch dann zwang ich mich weiter. Ich kam kaum vom Fleck. Irgendwie schaffte ich es dann doch in den Sattel zu kommen und da stand der Gipfel 50m höher vor mir. Nun würde ich schlimmstenfalls kriechen sagte ich mir. Endlich oben! Die Erleichterung war gross. Das Panorama weit und schön.

 

Der Abstieg gelang dann ziemlich locker und leicht, keine Spur mehr der vergangenen vier Stunden. Bosco Gurin empfing uns im warmen Nachmittagslicht. Die Mühsal war schnell vergessen, das Glück umso grösser, dass ich es doch noch geschafft hatte. Dank der Spurarbeit von Martin! Danke!!

 

PS: Ich habe kein Corona, mir geht es gut. War einfach nicht mein Tag.....

PPS: Wie man auf meinen Bildern erkennen kann hat sich an diesem Tag ein UFO hartnäckig über uns bewegt. Ein Staubkorn klebte an der Linse und ich habe es nicht gemerkt.

Die Tour wandert in die Rubrik: Pleiten, Pech und Pannen :-))

 

6,5h - 1'050HM - WT3