Mit meiner Frau verbrachte ich die Ostertage in Ligurien. Das ist die Küste zwischen Genua und Monaco. 

Wir stellten unser Zelt in Vallecrosia auf und unternahmen von da aus Tagestouren in die Umgebung. 

Unsere erste Tour war eine Rundwanderung im Tal der Nervina. Charakteristisch sind die kleinen Dörfer die wie Adlerhorste in den steilen Hängen stehen. Ausgangspunkt war das Dorf Rocchetta Nervina.

Wir wanderten durchwegs auf guten Wanderwegen. Ausgenommen war die Besteigung des einzigen Gipfels des Tages wo wir eine vermeintliche Abkürzung nahmen. Ausgerechnet hier kämpften wir uns durch sehr unwegsames und stacheliges Gelände. Aber gerade hier begegnete ich einer Aeskulapnatter auf einem Baum in Kopfhöhe. Auge in Auge waren wir beide hypnotisiert voneinander, bis sie dann einen höheren Ast aufsuchte. Ich war so fasziniert von dieser Begegnung, dass ich meinen Fotoapparat völlig vergass. 

Auf dem Gipfel hatten wir wie befürchtet keine Aussicht. Aber dafür fanden wir den offiziellen Weg und konnten so wieder entspannter weiterwandern. 

Den zweiten Gipfel den ich mir eigentlich vorgenommen hatte versprach wieder den stacheligen Nahkampf und zusätzlich gespickt mit Felsen. Wir unternahmen nicht mal einen Versuch. Das wurmte mich dann die nächsten Stunden, denn der Berg stand mir regelrecht vor der Nase, weil wir ihn umrundeten.

Der Rundgang ist aber von grosser Schönheit und Weitblicke und entschädigte mich reichlich. Zum Schluss erreichten wir den Bach mit vielen schönen Becken die zum Bade einluden. Ich machte einen Versuch, aber das Wasser war eisig kalt. 

Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir wieder Rocchetta Nervina. Die Alten sassen beisammen und erzählten Geschichten, die Kinder spielten auf dem Dorfplatz. Ein Bild das sich mir einprägte. Ursprüngliches Leben wo Alt und Jung miteinander leben und Werte weitergegeben werden. 

Auf der Rückreise plauderten wir angeregt über das Erlebte. Den Abend rundete ein feines Essen am Strand des Mittelmeeres ab. Ein wunderbarer Tag.