Es sind fast 10 Jahre, dass ich mit zwei Arbeitskollegen mit den Tourenski auf das Unter Tatelishorn stieg. Schon damals fiel mir die steile und grosse Flanke des grossen Berges auf. Natürlich ist die Altelsflanke noch riesiger, aber das ist ein anderes Thema. 

Betrachtet man die Flanke frontal von der Station Sunnbüel, dann fragt man sich schon, wie es denn möglich wäre dort hinaufzukommen. Der Eindruck verstärkt sich noch, wenn man auf dem Gipfel vom unter Tatelishorn steht. Steil, dunkel und abweisend steht der Berg da. Doch wie so oft, von näherem betrachtet löst sich alles in Wohlgefallen auf. 

Es gibt einen Pfad im Schutt. Ab und zu habe ich ihn verloren, dann tauchte er wieder auf..... Ab der Hälfte des Aufstieges hielt ich mich ziemlich an der Kante auf, dort schien mir der Schutt fester und teilweise fand ich Platten worauf ich gut vorwärts kam. 

Der Gipfel ist ein besonderer Aussichtspunkt. Sehr beeindruckend ist die nahe Altelsflanke, aber auch das Balmhorn mit seiner Nordseite! Tief unter mir das Gasterental. Genau über dem Rindersattel stand der Monarch. 

Dieser Berg hat mich lange nicht besonders interessiert. Eher eine Pendenz in der Sammlung rund um Kandersteg. Aber ich weiss jetzt, dass er ein verkanntes Juwel ist. 

Der Abstieg in dieser Schuttflanke ist so rassig, dass ich mich verwunderte, wie schnell ich wieder unten war. Der anschliessende Bummel durch die herbstlich verfärbte Landschaft einfach nur schön. Besonders zu erwähnen sei der Sagiwald. Hier nahm ich mir Zeit um die vielen Details in mich aufzunehmen. 

Tatsächlich habe ich jetzt alle Gipfel rund um die Spittelmatte bestiegen. Die beiden Tatelishörner sind die schönsten, besonders wegen des Sagiwaldes. Der Blick vom Altels auf die Spittelmatte hinunter ist allerdings noch beeindruckender. Einzig fehlt mir noch das klein Rinderhorn. Aber das verdränge ich, alleine würde ich es sowieso nicht versuchen.