Corn Suvretta 3'072m

Corn Chamuotsch 3'017m

Im Valletta dal Güglia liegen einige interessante und schöne Gipfel. Im Sommer verirren sich kaum Berggänger hierher. Zu sehr dominiert der Piz Julier. Aus einem Gipfelziel wurden am Ende 6 Gipfel.

Aus meiner langen Liste wählten wir heute eine ruhige und nahe liegende Gegend von unserem Ferien-Basislager in Bivio. 

Die erste Herausforderung graste gleich hinter dem Zaun an der Julierpassstrasse. Mutterkühe mit Kälbern, überall und weit verstreut. Wie sollten wir da durchkommen...... Wir begannen den Tag mit einer steilen Umgehung. Uff, wir keuchten gleich zu Beginn, konnten aber so in das liebliche Valleta dal Güglia hineinwandern. Ein plätschernder Bach war für die nächste Stunde unser Wegbegleiter, aber auch die steilen Wände des Südgrates vom Piz Julier. 

Bald weitete sich das Tal und wir standen wie in einer Arena umringt von tieferen und höheren Gipfeln. Mein Herz klopfte..... was könnten wir noch alles besteigen heute. Ich musste die Sache aber behutsam ansprechen und wir konzentrierten uns zuerst auf das Grobe. 

So peilten wir wie geplant die Fuorcla Chamuotsch an. Mir gefiel der vielfarbene Schutt. Im Pass konnten wir schon hinüber zum Piz Nair schauen den ich letztes Jahr mit kaputtem Knöchel erhumpelte :-)

Der Corn Chamuotsch stand steil vor uns und nur eine schuttige Rinne trennte uns vom Gipfelglück. Mit Geduld und nötiger Zuwendung schafften wir es beide. Hey, was für ein Glücksgefühl. Der dominante Piz Julier thronte über uns, so dass wir gar nicht den Eindruck eines Dreitausendergipfels hatten. 

Der Abstieg war einfacher und bald standen wir wieder in der Fuorcla. Nun also der Südgrat hinauf zum Corn Suvretta. Dieser entpuppte sich als einfach und auf dem Gipfel war die Weitsicht um einiges weiter als vorher. Der Abstieg durch den Schutt am Südhang war fast so weich wie im Schnee. Nur ein kleiner Richtungswechsel und schon standen wir auf dem Crap Alv, einem weiteren Gipfel. Nun musste ich nicht mehr viel Überzeugungskraft aufwenden um die beiden nächsten Gipfel anzusteuern. Das waren sanfte Hügel im Vergleich zum Bewältigten. So liessen wir uns zuletzt auf dem Muot Cotschen genüsslich nieder und konnten unsere Gipfelparade überschauen und bestaunen. 

Der Abstieg zurück ins Tal und hinunter zur Passtrasse war dann noch ein glückliches Auslaufen. Die Kühe waren auf der anderen Seite des Baches und beachteten uns nicht. 

Ein langer und herrlicher Tag. Die Runde kann ich wärmstens empfehlen!

1200HM - 8h - T4-

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