Pizzo di Claro 2'727m

Sehnsuchtsberg den ich schon ewig lange auf meiner Wunschliste habe. Heute endlich stand ich oben, begleitet von meiner lieben Frau!

In Bellinzona vereinigen sich die beiden Täler Valle Leventina und Valle Mesolcina. Wie ein grosser Keil erhebt sich hier der Pizzo di Claro, der sowohl auf Tessiner- wie auch Bündner Boden steht.

 

Schon oft habe ich auf der Heimfahrt sehnsüchtig dort hinauf geschaut. Heute durfte ich nun oben stehen und die grandiose Aussicht geniessen.

 

Wir starten in Monti di Arvigo. Bis hier darf man für Fr. 10.- fahren. Bald erreichen wir die Alp Stabveder. Von da geht es gemütlich hinauf bis zum Pt 2268. Nun können wir die ganze Ostseite des Berges sehen. Es ist wie eine riesige Arena wo sich auch Kühe und Schafe tummeln. Das Gelände wird deutlich steiler und der Weg ist jetzt blau-weiss markiert. Aber auch die Aussicht wird immer weiter und schöner. Von Norden schwappen immer wieder Regenwolken bis zu uns und wollen mit ein paar Tropfen irritieren. Doch Richtung Süden ist der Himmel blau. Das Hin- und Her der Naturgewalten ist beeindruckend. So wechseln sich dunkle Wolken und die warme Sonne im Minutentakt ab.

 

Unter dem Gipfel quert der Weg nach Norden um dann in einem Bogen hinauf zum höchsten Punkt zu führen. In diesem Abschnitt ist Vorsicht angesagt, denn nun ist das Gelände ziemlich abschüssig. Auf dem Gipfel erwarten uns einige Ziegen und machen nur ungern beim Gipfelkreuz den Platz frei. Der Tiefblick hinunter nach Bellinzona ist genau so beeindruckend wie ich mir das vorgestellt habe. Ein herrlicher Platz um die Rast zu geniessen.

 

Wir beschliessen, den Berg zu überschreiten und steigen also die steile Westflanke ab. Das Weglein ist bestens markiert, denn jährlich findet hier der Berglauf "Claro-Pizzo" statt. Auf 9,2km müssen 2'500HM bewältigt werden. Wir zweigen dann bald einmal ab um zum Südgrat zu gelangen. Auf diesem steigen wir noch etwas ab und wechseln nun wieder in die Ostflanke. Dabei mogeln wir uns an einer grossen Herde mit Mutterkühen vorbei. Schliesslich erreichen wir wieder den Pt 2268. Hier visieren wir nun noch einen schönen "Gupf" an. Der Mot Ciarin erhebt sich stolz vom Grat und lädt uns magisch ein ihn zu besteigen. Ich versuche es direkt von Norden, aber kurz unter dem Gipfel muss ich kapitulieren. Ich befinde mich im T6 Gelände und es ist mir zu heikel. Also umgehen wir den Koloss westlich und siehe da, von Süden ist es eine T2 Angelegenheit. Wir freuen uns königlich über diesen Erfolg. Schliesslich folgen wir Pfadspuren hinunter zurück zu unserem Ausgangspunkt.

 

Ein langer Tag geht zu Ende. Müde und glücklich treten wir die Heimfahrt an mit einem Pausenstopp in Biasca. Denn ein Besuch im Ticino ohne Pizza ist nur eine halbe Sache, oder?! :-)