Bereits im Frühling wurde ich auf diesen kecken Berg aufmerksam. Sein Nordgrat ist von weit sichtbar und sendet magische Einladungen..... denen muss Mann folgen!

Ich starte in La Tine, kurz vor Rossinière wo ich dieses Jahr schon einmal eine Bergtour begann. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit drücken bereits am Morgen früh. Der steile Aufstieg lässt den Schweiss in Strömen fliessen.....oder so....

Auf der Alp Corjon gibt es endlich den erlösenden Wind. Einige Wolken tummeln sich auch vor der Sonne. Der Wetterumbruch sendet seine ersten Boten. 

Ich peile zuerst den Gipfel Les Villards an. Von hier habe ich eine schöne Übersicht auf die kommende Begehung des Nordgrates. Nach kurzer Rast steige ich wieder hinab zur Alp Corjon und nun geht es steil zur Sache. Der Aufstieg verläuft meist einige Meter westlich des Grates. Zwei Stellen erfordern Aufmerksamkeit. Eine etwa 3m hohe Felsstufe kann mit guten Tritten und Griffen überwunden werden. Nach dem Vorgipfel gilt es in eine Scharte abzusteigen. Hier ist das Weglein etwas abdrängend auf der Kante und einige Tritte sehr steil. Danach ist der Weg grasig und führt hinauf zum Gipfel. Die Aussicht ist wirklich phänomenal!! Rundum Berge und Täler und Dörfer. Eine Kulisse die das Herz höher schlagen lässt. Ich lasse mir Zeit auf dem Gipfel. Ich habe genügend Zeit und geniesse.....

Der Abstieg ist flott. Je tiefer ich komme je heisser wird es wieder. Selbst beim Absteigen läuft der Schweiss über die Stirn. Ich begegne noch einem jungen Eichhörnchen. Es ist äusserst zutraulich und flüchtet kaum vor mir. Die Begegnung ist so faszinierend, dass ich den Fotoapparat ganz vergesse zu zücken. Unvergesslicher Moment.....

Kaum bin ich zurück in La Tine beginnt es zu tröpfeln. Ende gut, alles Gut. Wunderbar gsi!! 

PS: Ich empfehle die Tour nur bei trockenen Bedingungen. Es gibt zahlreiche Stellen die eine gute Trittsicherheit erfordern. Bei Nässe wäre ich umgekehrt.

1'270HM - 5,5h - T4 - solo