Meiggelenstock 2'416m

Puhhh - es war eine harte Lektion!

Auch nach fast 1'000 Gipfelbesteigungen kann ich lernen. Heute manövrierte ich mich in den schattigen, winterlichen Nordrücken des Meiggelenstockes und musste hart für den Gipfel kämpfen.

Beim Studium einer Tour sollten auch immer die saisonalen Verhältnisse berücksichtigt werden und ganz wichtig - die Ausrichtung der Tour. Ich wollte nordseitig aufsteigen und südseitig absteigen. Nur war nach den Schneefällen zuviel Optimismus im Spiel.

 

Zuerst wanderte ich durch einen herbstlich schönen Wald aufwärts und genoss die warme Sonne. Gelbe Lärchen und blauer Himmel boten mir die Umgebung, die ich suchte. Doch dann zweigte der Weg eben unmissverständlich ab und führte mich in den Schatten. Bis zum Gipfel kämpfte ich mich dann zwei Stunden lang durch den Schnee. 

Der Gipfel wird immer steiler und bald befand ich mich in sehr steilem Gelände von 45° mit hartem Schnee. Keine Spur mehr des Weges. Ich wünschte mir einen Pickel oder Steigeisen. So mogelte ich mich hinauf zu den rettenden Felsen wo ich dann wieder erleichtert klettern konnte und so den Gipfel erreichte. 

 

Auf dem Gipfel dann gleissende Sonne und eine wunderbare Aussicht. Viel Platz zum Entspannen und geniessen! 

 

Zurück wollte ich auf keinen Fall mehr über den gleichen Weg. Zu steil und rutschig! So entschied ich mich zu einer Überschreitung und stieg südwestwärts über den Grat ab. Bald erreichte ich eine Scharte wo ich dann in moderatem Gelände bequem über die Schneefelder absteigen konnte. 

Meinen Plan über die Bandlücke abzusteigen musste ich schweren Herzens aufgeben. Die vielen Platten waren mit Schnee überzuckert und zu rutschig und gefährlich. So blieb mir wieder der schattige Abstieg zurück nach Wassen.

 

Nun habe ich also gelernt noch sorgfältiger zu planen. Optimismus ist gut, aber dann auch die Ausrüstung mitzunehmen im Falle einer Überraschung. 

 

Ich werde wiederkommen, im Sommer :-) Die Gegend ist ausserordentlich schön und sehr interessant. Diesmal aber südseitig mit einem Besuch der Salbithütte.

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