Trilogie am Petersgrat

Im Jahr 2007 wollte ich mit den Ski von der Lauchernalp diese Tour machen. Damals fehlte mir die Kraft und am Sackhorn der Mut und die Erfahrung um die Tour erfolgreich zu beenden.

 

Diese Rechnung stand also seit Jahren offen. Am Freitag verabredete ich mich mit Aendu. Als wir auf der Lauchernalp ankamen, standen die Zeichen auf Nordsturm. Zu viele Wolken und Graupel liessen uns unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Heute Samstag wollte ich einen neuen Versuch wagen. Das Wetter konnte nicht schöner sein. Also los!

Der Unterschied 24 Stunden später war markant. Kein Wölkchen am Himmel, kein Wind, alles bestens.

 

In Gandegg felle ich an und erklimme eine erste Steilstufe. Dann folgt eine ziemlich lange Traverse zu Füssen des Sackhorns und des Elwertätsch. Erst kurz vor dem Birghorn steige ich auf den Grat und folge diesem zum Gipfelblock vom Birghorn. Hier kann ich an den Felsen kurz klettern und stehe dann auf dem ersten Gipfel. Birghorn, 3'242m Vor mir sehe ich den Petersgrat und das Lauterbrunnen Breithorn. Schöne Erinnerungen! - Nach dem Abstieg folge ich dem Grat und überschreite den Elwertätsch, 3'208m - Hier mache ich eine Pause.

Nun steige ich kurz ab und bin in der Tennbachlücke. Auf dem Grat muss ich wieder etwas aufsteigen und folge dem Grat bis zu einer tiefen Scharte vor dem Sackhorn. Da stand ich also schon einmal. Heute ist das kein Problem für mich. Ich schnalle die Steigeisen an die Skischuhe und mit Pickel und Stock steige ich das steile Schneefeld ab. Nun stehe ich am Fuss vom Sackhornostgrat. Es geht wieder steil aufwärts, vielleicht 43°. Ich muss etwas wühlen im pulvrigen Schnee. Keuchend komme ich vorwärts und kann endlich aussteigen auf den Firngrat. Nun kann ich bequem die letzten Meter zum Gipfel begehen. Hey, ein Glücksgefühl überkommt mich. Ich habe es geschafft. Sackhorn, 3'204m - der tiefste Gipfel des Tages aber der Höhepunkt meiner heutigen Tour.

Der Abstieg ist einfach. Rückwärts komme ich im weichen Schnee schnell in die Scharte. Der Gegenanstieg ist hart und nochmal kräftezehrend. Meine Ski haben brav auf mich gewartet.

 

Nun kann ich genussvoll Skifahren. Inzwischen hat sich ein seidenfeiner Sulz entwickelt und jeder Meter ist einfach eine Freude. Kurz vor der Lauchernalp ist allerdings die Wärme spürbar und der Schnee pfluderig. Ich erreiche glücklich und müde meinen Ausgangspunkt.

 

Die Rechnung ist beglichen, das Sparen hat sich gelohnt. Eine Aussichtsreiche Tour ohne grosse technische Schwierigkeiten. Danke!

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