Pizzo Nero 2'904m

Mit diesem Gipfel hatte ich heute nicht gerechnet.....

Nach dem Nachtdienst bin ich meist körperlich müde und nehme mir darum nicht mehr so grosse Sachen vor. Also dachte ich, eine schöne Mottorradtour wäre gerade das Richtige und dann noch eine kleine Kraxeltour vom Nufenenpass auf das Chilchhorn. 

Nach einer Stunde gemütlichen Wanderns stand ich auf dem Chilchhorn. Vom Pass aus sieht der Südgipfel wie ein Turm aus. Deshalb hatte ich diesen Gipfel auch noch im Gedächtnis von früheren Motorradtouren. Aber es ist so schön warm, keine Gewitter drohen und die Beine erst so richtig warm. Also was noch? Ich recherchiere auf dem Gipfel und sehe recht nah den Pizzo Gallina. Da bräuchte ich mindestens Steigeisen und die sind zu Hause. Der Blick fällt auf einen weiteren Gipfel, Pizzo Nero. Nach kurzer Überlegung will ich es zumindest versuchen. Es liegen noch einige Schneefelder vor mir und ich weiss nicht, wie tief man einsinkt. Der erste Kontakt ist erfolgreich, noch recht hart und doch griffig. Ich mache mich auf den Weg. Mir macht die Sache richtig Spass und ich komme auch flott voran. So erreiche ich den Pass unter dem Gipfel. Nach einer kurzen Pause kraxle ich dem Grat entlang in die Höhe. Nirgends ausgesetzt, jedoch so steil, dass die Hände öfters zum Einsatz kommen. Genau so liebe ich es. Die letzten Meter schöne Kletterei I+ und dann stehe ich auf dem zweiten Gipfel des Tages. Wunderbare Rundumsicht. Nirgends ein anderer Berg vor der Nase. Das war eine gute Entscheidung hierher zu kommen. Ich geniesse die Stille und den Erfolg. 

Nach dem Abstieg in den Sattel benütze ich die Schneefelder um so rassig Höhenmeter zu vernichten. Ich wandere nun wieder Richtung Chilchhorn, umrunde es an seinem Fuss und bin nach 4,5 Stunden zurück am Nufenenpass. 

 

Das war eine etwas längere, wenn auch viel attraktivere Tour als geplant. 

Die Heimfahrt über die Furka zurück ins Emmental war dann auch noch ein Genuss, wenn man Kurven liebt ;-)

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