Les Louèrettes  3'069m

Im Gebiet rund um Siviez / Nendaz finden sich viele einsame Gipfel. Etliche sind  ziemlich schuttig und mit Blockfeldern übersät und deshalb auch eher einsamer Natur. Les Louèrettes macht da keine Ausnahme.

Endlich wieder einmal einen Dreitausender!

Diesen Berg habe ich schon Jahre auf dem Radar. Im Winter hatte ich Respekt vor den steilen Hängen und im Sommer graute mir vor den Blockhalden. Jetzt schien mir die Zeit reif dieses Projekt abzuschliessen. 

Wie erwartet landete ich schon bald in riesigen Block- und Schutthalden. Die Turnerei aufwärts ist anstrengend und ich kam reichlich ins Schnaufen und Schwitzen. Aufwärts ist es schwierig das Tempo zurückzunehmen, denn der nächste Steinblock muss auch mit einem gewissen Schwung erklettert werden.

Ich erreichte immerhin den Pass unter dem Gipfel. Erste Teiletappe geschafft. Nun kam ich in Gipfellaune und dachte mir, der restliche Teil des Gipfelgrates sei nur noch eine kurze Kür. Aber oha..... Den Gipfel schon fast in Reichweite stand ich vor einem jähen Abgrund. Hier musste der ganze Grat vor kurzem abgerutscht sein. Jedenfalls kam ich hier nicht weiter. Ich fand nirgends eine Umgehung und war gezwungen, zurück über den Grat abzusteigen. So schnell gab ich nicht auf und versuchte mein Glück durch eine steile Flanke direkt zum Gipfel hoch zu kommen. Aber hier war es noch rutschiger im feinen Schutt. Ein Riesenkrampf! Aber ich hatte es geschafft. Den Steinmann habe ich sorgsam wieder aufgerichtet. Auch dieser war in sich zusammengefallen. 

Zurück im Pass sah ich klar und deutlich, dass ein Weiterweg über den Grat für mich nicht möglich ist. So nahm ich eine weitere Umgehung in Angriff. Immer noch im blockigen Trümmerfeld. Das zog sich sehr in die Länge. Zum Schluss stand noch eine steile Grasrinne auf dem Programm. Von der Sorte die ich schon vor einer Woche am Liebsten auf den Mond verschoben hätte. Aber ich wusste, dass ich nur hinauf musste. Also Vierrad Antrieb aufwärts. Als Belohnung stand ich am Ende auf dem Gipfel vom Bec de la Montau. Ein schöner Aussichtsgipfel. Nun kam eine schöne Gratpartie die ich in meiner Komfortzone absteigen konnte. Gleich ging es wieder hinauf zum dritten Gipfel des Tages. Hier stand wenige Meter unter dem höchsten Punkt ein schönes Gipfelkreuz. Unter mir sah ich die Bergstation Combatseline. Aber die Bahn stand schon still. Das hiess für mich eine stündige Bonusrunde bis nach Siviez. 

 

Müde und ziemlich fertig stand ich am Abend dann unten auf dem Parplatz. Ich hatte es geschafft und war ziemlich stolz den gesamten Grat nun in Etappen bewältigt zu haben. Ein Projekt ist abgeschlossen. Andere können neu aufgenommen werden. Es gibt noch so viele schöne Berge :-))

 

9h - 1340 HM - T4  - solo

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