Zahm Andrist  2'681m

Das Gebiet vom Schilthorn - Schwalmere - Andrist ist geprägt von feinschuttigem, grauen Gestein. Teilweise erinnert es an eine Mondlandschaft.

Die heutige Tour bot aber einen farbenfrohen Kontrast mit grünen Weiden und Blumen.

Vor gut einem Jahr war ich im selben Gebiet und bestieg Schwalmere, Hohgant- und Drättehorn. Weil mir der zahme Andrist noch fehlte reiste ich gerne nochmal hierher. Mit von der Partie meine Frau, die inzwischen im T4 Gelände trittsicher und flink vorauseilt ;-)

Vom Spiggegrund bis zur Alp Hochie war es steil und schattig. Gerade richtig an diesem heissen Augusttag. Auf der Alp liessen wir uns einen Kaffee nicht entgehen und plauderten mit der Sennerin und einem einheimischen Biker.

Nicht lange nach der Alp verliessen wir den Wanderweg und folgten blauen Markierungen und einem kleinen Pfad. Ein grosses Karstgebiet empfing uns und wir tauchten ein in die zerklüfteten Felsen. Zu unserer Überraschung tummelten sich hier Schafe. Wir erreichten eine grosse Hochfläche mit noch mehr Schafen. Ein kleines Bächlein plätscherte munter und die Szene lud zum Rasten ein. Wie schön war es hier! Ringsum Berge und hier Blumen, Wasser und Gras. Ein Paradies.

Am Ende der Fläche konnten wir dann Pfadspuren steil bergauf folgen. Nun brauchten wir kurz die Hände um einen Felsriegel zu überwinden und erreichten den Osthang hinauf zum Gipfel. Hier teilten wir uns das Gelände wieder mit vielen Schafen. Diese hinterliessen viele angenehme Pfade und so war der Gipfel dann bald erreicht. Die Aussicht ist trotz der höheren Berge ringsum dennoch eindrücklich. Blüemlere, Doldenhorn und Gspaltenhorn präsentierten sich nah und eindrucksvoll. 

 

Nach einer genussvollen Pause visierten wir noch das benachbarte Hartlishore an. Immer dem Grat folgend stiegen wir rund 100HM ab und erreichten den Gipfel problemlos. Hier fanden wir etliche Edelweiss. Der Tiefblick bis hinunter nach Kiental ist gewaltig!! Ein Abstecher hierher lohnt sich sehr (T4)

Nach der Pause querten wir den langen Osthang zurück um beim Felsriegel wieder die bekannten Meter abzusteigen (kurz T4)

Auf der Hochfläche überraschten uns hier einige wenig scheue Gämsen. Sie liessen unsere Nähe zu. Vielleicht war die Verlockung des Salzes an den Felsen zu stark. Dieses war aber eigentlich für die Schafe gedacht und so erlabten sich Schafe und Gämsen gemeinsam an diesem Flecken. 

Nach diesem Erlebnis stiegen wir auf bekannten Pfaden zurück zur Alp Hochie und runter in den Spiggegrund. Dort trafen wir noch auf eine Hirschkuh die uns verduzt anschaute und ganz vergass zu fliehen. 

So erlebten wir einen wunderschönen, erlebnisreichen Tag.

Diese Wanderung können wir wärmstens empfehlen. Wer nur den Zahm Andrist besteigt bewegt sich im T3 Bereich, also relativ einfaches Gelände. 

 

8,5h - T3/4 - 1200HM

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