Ofentalhorn  3'059m

Beim Mattmarkstausee befindet sich das liebliche Ofental. Am Ende des Tales an der Grenze zu Italien steht das unscheinbare Ofentalhorn. Die Besteigung ist leicht und bietet eine schöne Aussicht zu den Walliser Viertausender.

v.l-r: Strahlhorn - Rimpfischhorn - Allalinhorn - Alphubel - Täschhorn und Dom

__________________

 

Zuerst wärme ich mich aber im Restaurant beim Staudamm auf. Es ist bereits herbstlich kühl und immerhin starte ich hier auf 2'200m. Draussen weht ein kühler Wind. Nach 1 Stunde bin ich im Ofental und drehe mich um. Ein wunderbarer Reigen von hohen Bergen erfreut mein Herz.

 

Freudig durchschreite ich an der wärmenden Sonne das schöne Tal. Links oben bei der Jazzilücke steht noch ein Gipfel, den ich vor Jahren wahrscheinlich nicht bis zum Gipfel erstiegen habe. Jedenfalls hatte es damals dicken Nebel und ich war mir nicht sicher, wo ich genau war. 

Die Besteigung ist relativ einfach. Prompt sehe ich, dass der höchste Punkt erklettert werden muss, was ich damals sicher nicht machte. Nun stehe ich also auf dem Gipfel und erfreue mich der Aussicht.

auf dem Gipfel vom Pizzo Cingino Sud - rechts Stellihorn

das Ofental

_________________

 

Das wäre also geklärt mit dem höchsten Punkt vom Pizzo Cingino Sud. 

Nun steige ich ab und visiere mein eigentliches Ziel an. Das Ofentalhorn steht vor mir. Ein riesiger Schuttberg wartet darauf mich müde zu machen ;-)

Steinwüste an der CH Grenze.

Links ist das (unscheinbare) Ofentalhorn - etwas höher das Spechhorn, wo ich schon war.

________________

 

Der Abstieg ist recht einfach. Man muss Schutt und Blockgestein aber mögen oder in Kauf nehmen....

Im Ofentalpass schaue ich noch einmal hinauf. Eine schöne Perspektive, der Gipfel wo ich eben noch stand. 

Beim Pass hat es übrigens ein Bivacco das gerade im Bau steht. Ich halte noch einen kurzen Schwatz mit den Bauarbeitern. Sie sind mit Recht stolz auf das schmucke Häuschen.

Pizzo Cingino Sud und rechts unten im Schatten das Bivacco Antigine CAI

__________________

 

Nach diesem kurzen Plausch wartet nun der zweite Aufstieg auf mich. Wieder viele Blocksteine. Es ist ein (anstrengender) Tanz von einem Stein zum anderen. Allerdings aufsteigend. Ich keuche mich hoch und freue mich dann über den zweiten Gipfelerfolg von heute. Im Süden hängen die Wolken, da gibt es nicht viel zu sehen. Richtung Schweiz schon und so lasse ich mich nieder und leere meinen Z'Vieri Sack.

Stellihorn - Jazzihorn - Pizzo Cingino Sud (rechts)

von hier aus kann man sogar den Mattmarkstausee sehen

rechts das Stellihorn - in der Bildmitte gügslet der Dom hervor...

__________________

 

Absteigend ist der Tanz auf den Blöcken viel leichter und so bin ich schnell wieder im Ofentalpass. Von hier wandere ich wieder hinab ins Ofental. Weil es hier so schön warm ist und ich noch viel Zeit habe, mache ich ein wohltuendes Schläfchen. Während ich so döse wandert in einiger Entfernung das Wanderschaf an mir vorbei.......das finden wir dann beim Staudamm heraus ;-))

Der Abstieg ist aussichtsreich. Zum Glück muss ich nicht so sehr auf den Weg achten und meine Umgebung aufnehmen.

Allalinhorn

Mattmarkstausee

der eckige  Gipfel heisst Egginer - rechts davon Mittaghorn

_________________

 

Beim Staudamm treffe ich dann das Wanderschaf und ihr Partner. Das Hallo ist gross....! - Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen und wohnen im gleichen Dorf im schönen Emmental!!

Blick vom Staudamm zum Gletscherende des Allalingletscher. Es ist nur noch ein kleines Stück Gletscher sichtbar. 

__________________

 

Der riesige Staudamm wurde 1965 Schauplatz einer grossen Tragödie. Während des Baus stürzte ein grosses Stück Gletscher auf die Baracken der Bauarbeiter. 88 Menschen fanden den Tod. Ein Bericht findet sich hier. Eine traurige Geschichte. Ebenso traurig ist auch der schwindende Gletscher. Nur noch eine riesige Fels und Geröllwüste bleibt zurück.....

Ich mache mich auf die Heimreise und hänge verschiedenen Gedanken nach.....

 

1200HM - 8,5h - 18km - T4/II - solo

Kommentare: 0